Aufbau und Klang des Cajon

Bei einem Cajon handelt es sich um ein Musikinstrument, das sehr einfach aufgebaut ist. Den Ursprung hat dieses Musikinstrument in Peru bzw. Kuba. Es handelt sich hier um einen aus Holz gebauten Quader mit einem Resonanzloch. Dieses Resonanzloch befindet sich auf der Frontplatte, und zwar auf der gegenüberliegenden Seite. Gespielt wird dieses Musikinstrument mit den Händen und hat einen schlagzeugähnlichen Klang. Dabei kann die „Kiste“ auf vier verschiedene Weisen angeschlagen werden – Bass, Tipp, Slap und Ton. Viele sagen zu den Anschlagweisen auch offen, gedämpft, gepeitscht. Zudem kann die Schlagfläche mit dem Fuß berührt werden. Dieser Klang ist dann sehr gedämpft, der dabei herauskommt, ist aber eine gute Ergänzung zu den anderen höheren Tönen, die durch die anderen Spieltechniken erhalten werden. Auch mit einem Besen können die Töne erzeugt werden. Einige der Cajons sind auch mit Rasseln bzw. mit Snareseiten bzw. einem Schnareteppich versehen.

Das Innenleben

Ein Cajon hat auch ein interessantes Innenleben. Denn im Inneren des Quaders befinden sich an der dünnen Frontplatte die spannbaren Saiten. Diese Saiten sind letztlich für den besonderen Klang der Cajon verantwortlich. Bei einigen Modellen sind oftmals zusätzlich noch Glöckchen angebracht, was sich auch auf den Sound auswirkt. Einfluss auf den Klang hat es auch, da die Saiten unterschiedlich stark gespannt sind. Die Saiten können dabei jederzeit mit einem Inbusschlüssel an der Bodenplatte verändert werden. Dies beeinflusst den Snareeffekt. Die meisten Cajons erzeugen einen sehr tiefen Bass, und zwar einen Bass unterhalb der ersten eigentlichen Resonanzfrequenz. Begünstigt wird dieser Effekt durch ein Schallloch, wodurch sich ein Cajon als Solo- oder Begleitinstrument einsetzen lässt. Abhängig von der Größe des Schalllochs variieren Klangfarbe, Tonlage und Sound. Dies ist es schließlich, was ein Cajon so vielseitig macht. Eingesetzt werden Cajons in den letzten Jahren häufig als klassisches Drumset. Grund dafür ist die Transportfreundlichkeit von einem Cajon.

Von der Orangenkiste zum Musikinstrument

Inzwischen gibt es eine Reihe von Weiterentwicklungen für dieses Musikinstrument. Die Verwendung der Snareteppiche ist dabei nur eines davon. Dies bedeutet was den Klang angeht ein ganz anderes Klangspektrum und die Erzeugung von echten Schlagzeug-Effekten. Für einen kleinen Gig reichen die Cajons auf jeden Fall aus. Wenn man die heutigen Cajons sieht, dann handelt es sich auf jeden Fall um eine sehr große Weiterentwicklung. Denn die ersten Cajons waren einfache Transportkisten für Orangen oder Fische. Diese Kisten wurden wohl erstmals von peruanischen Sklaven verwendet, um die Klänge aus ihrer Heimat nachzuspielen. Denn Musikinstrumente konnten die Sklaven ihre Trommeln natürlich nicht mitnehmen. Und auf den Feldern, wo die Sklaven Zwangsarbeit leisteten, waren Trommeln bzw. Musikinstrumente verboten.